Mitten im Weinberg von Rück steht die Kriegergedächtniskapelle. Von ihr hat man eine schöne Aussicht auf Rück-Schippach. Sie war die 6. Kapellenstation im Pastoralen Raume Elsenfeld.
Wie PastRef Herr Oberle-Wiesli nach seiner Begrüßung erzählte, wurde sie 1931 erbaut und ihr Standort so gewählt, dass die letzten Sonnenstrahlen auf sie treffen. Im Inneren enthält sie die Gedenktafeln der Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges aus Rück. Und auch gerade deshalb war das Thema „Frieden“ passend zur Andacht gewählt und ist aktueller als je. Überall hört man Nachrichten von Kriegen und Attentaten die uns erschrecken. Mit dem Lied :„Frieden soll mit euch sein“ waren wir schon mitten bei unserem Thema. PastRef Holger Oberle-Wiesli stellte die Impulsfrage „Wo beginnt der Frieden? Der Frieden beginnt in meinem Herzen; wenn ich in mir ruhe; wenn ich von meiner Mitte weiß; wenn ich Momente schaffe, um ins Gleichgewicht zu kommen. Wie kann ich Versöhnung leben? Wie ist mein Blick auf meine Mitmenschen?
Mit weiteren passenden Texten und Zitaten wurde auf das Thema Frieden eingegangen. In der Geschichte vom Nagelkreuz aus der engl. Stadt Coventry hörten wir, dass in einer Nacht die Kathedrale von Bomben getroffen und in Trümmern lag. Nur 2 verbrannte Dachbalken in Form eines Kreuzes blieben übrig und 3 Dachnägel. Diese wurden zum Kreuz geformt und mit den Worten „Vater vergib“ versehen. Sie gelten als Zeichen für Frieden und Versöhnung. Das Nagelkreuz wurde im 2. Weltkrieg das Zeichen eines Friedensnetzwerkes. Es ist auch ein Zeichen der Hoffnung und Versöhnung nach einem Konflikt. Es gibt sie auch in vielen deutschen Städten, wie z.B. in Würzburg.
Um Frieden zu schaffen, ist bewusstes und aktives Handeln gefragt. Frieden beruht auf gegenseitigem Verständnis, Respekt, Mitgefühl. Es gehört Mut, Engagement und Verantwortungsbewusstsein dazu. Beim Beten des „Vater unser“ banden wir besonders den Frieden und die Gerechtigkeit mit ein.
Von John Lennon stammt das Zitat: „Frieden ist nicht irgendwas, das man sich wünscht, sondern etwas, das man tut, das man ist und das man weiter gibt.“ Das sagt alles aus. Halten wir uns daran, damit in uns und in der Welt Frieden wird.
Beim anschließenden Schoppen mit Rücker Wein gab es noch ein anregendes Miteinander und eine Verbundenheit im Glauben auch mit den Teilnehmern aus den anderen Ortschaften.
Wir danken dem PastRef Holger Oberle-Wiesli für seine anregenden Impulse und der Gestaltung der Andacht, Petra Englert für die musikalische Begleitung, Simone Weinfurtner für den Wein und dem Gemeindeteam für die Vorbereitungen.
Die nächste Veranstaltung des Pastoralen Raumes Elsenfeld - „Unsere Kapellen - Orte der Kraft und Quellen des Lebens“, findet am Sonntag den 13. 10.2024 in der Waldkapelle in Roßbach statt zum Thema „Dankbarkeit, Bewahrung der Schöpfung“.
Petra Hitziger-Rubio