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Wildblumen

​​​​​​​Im Frühsommer dieses Jahres fiel mir ein Päckchen mit Samen von „Wildblumen“ in die Hände. Dieses war als Beilage einer Zeitschrift zugefügt - verbunden mit der Bitte, die Samen doch an einer passenden Stelle auszusäen.

Zunächst war ich etwas unsicher und zögerlich, diesem Vorschlag nachzugehen. Dann entschloss ich mich, die Samen an einem bestimmten Platz in die Erde zu setzen. Die Stelle befand sich auf der Wegstrecke zu meiner Arbeit und war zu dieser Zeit mit frischer Erde bedeckt. Gespannt verfolgte ich immer wieder in den darauffolgenden Wochen, ob sich an dieser „meiner Stelle“ etwas an wachsenden Sprösslingen zeigen würde. Und tatsächlich:

Durch den reichen Regen begünstigt zeigte sich auf einmal zaghaft, dann immer deutlicher und schließlich blühend ein kleiner Teppich mit mir fremden bunten Wildblumen!

Mich erinnert meine Wildblumengeschichte an das kleine Senfkorn, das ein Mann in seinen Acker säte (vgl. Mt 13,31-32). Aus diesem kleinen Senfkorn wuchs ein Baum, in dessen Zweigen sogar Vögel nisten konnten. War nicht auch im Samen meiner Wildblumen schon die ganze Blüte und Fülle im Verborgenen da!

Ja, manchmal braucht es wohl den richtigen Kairos, den rechten Augenblick, um etwas Neues und Unbekanntes auszuprobieren. Dazu gehört auch die Suche nach dem rechten Ort. Und auch das braucht es wohl: Ein Vertrauen, dass da etwas unerwartet kommt und sich mir zeigen will, auch wenn ich es noch nicht erkenne

Otmar Schneider